CHEFS
CULINAR Nord-Ost
Daten und Fakten
- Interdisziplinäre Planung unter Anwendung der BIM-Methode (big-BIM)
- Höchste Anforderungen bei der Planung der logistischen Abläufe
- Umfangreiche bauphysikalische und statische Untersuchungen zum Tragwerksverhalten bei unterschiedlichen Temperaturzonen (TK-Lager, Frischelager, Produktionsbereiche)
- Unterirdische Sprinklertanks mit einem Gesamtfassungsvermögen von rd. 2.280 m³
- Fertigteilbauweise mit vorgespannten Spannbetonbinder, Spannweite 24 m
- Parkhaus in Verbundbauweise
CHEFS CULINAR Großhandelsstützpunkt
Die Großhandelskette CHEFS CULINAR ist deutschlandweit breit aufgestellt: An 8 Niederlassungen und 23 Stützpunkten werden ca. 25.000 Artikel für den Food- und Nonfood-Bereich vorgehalten. Darüber hinaus werden professionelle Beratungsleistungen, Seminare und EDV-Lösungen für die Kunden aus Gastronomie, Hotellerie und Gemeinschaftsverpfleg angeboten. Für den Großraum Brandenburg wurde in den Jahren 2019-2021 der Großhandelsstützpunkt CHEFS CULINAR Nord-Ost in Form eines Logistik- und Dienstleitungszentrums in Ludwigsfelde errichtet.
BIM als 1. Wahl
Gerade bei komplexen Gebäuden wie Großhandelslager plus Produktionsbetrieb zahlt sich die Planung mit der BIM-Methode aus. Der Gebäudekomplex bei CHEFS CULINAR besteht aus mehreren Abschnitten mit unterschiedlichen Geschossstrukturen. Die üblichen Fachbereiche (Elektrik, Heizung, Lüftung und Wasserversorgung) korrespondierten mit den weiteren Gewerken wie Feuerlösch- und Sprinklerung, Kühlung, Druckluft, Fördertechnik (Sattenbahn), Fisch- und Fleischzerlegung (inkl. Fleischrohrbahn), Logistik mit automatisches Kleinteilelager. Sämtliche Informationen zur Planung und Nutzung aus den jeweilen Fachmodellen wurden in einem Gesamtmodell zusammengefügt.
Aspekte der BIM-Gesamtkoordination
Viele Planer arbeiten mittlerweile mit 3D-Modellen, welche die Anwendung der BIM-Methode nicht zwangsläufig einschließt. Damit alle Projektbeteiligten für eine reibungslose Zusammenarbeit auf dem gleichen Wissensstand sind, führten wir planungsbegleitend Workshops durch. Sie stellten sicher, dass alle relevanten Informationen im Modell enthalten waren. Da der Bauherr schon ein CAFM (Computer-Aided Facility Management) verwendet, galt es, die erforderlichen Informationen in einer LOI-Matrix (Level of Information) zu erfassen und in die Auftraggeberinformationsanforderungen für die Beauftragung des Generalunternehmers zu integrieren.
Erweiterte Modellierung in LPH4
Generell ist in der LPH4 ein Modelldetailierungsgrad von LOG 200 ausreichend. Korrespondierend zur HOAI können damit Bauteile mit den korrekten Bauteilabmessungen unter Angabe der Positionsnummer vereinfacht im Modell dargestellt werden, so dass der „grobe“ Platzbedarf der Rohbaukonstruktion für die weitere Planung erkennbar ist. Für dieses Projekt war die Ausschreibung nach Abschluss der LPH4 vorgesehen, da die weitere Ausführungs-, Werk- und Montageplanung von dem Generalunternehmer übernommen werden sollte. Aus diesem Grund wurde ein höherer Detaillierungsgrad von LOG 300 für die wesentlichen Bauteile gewählt. Er ermöglicht den Bietern die komplexeren Geometrien zu erkennen und richtig zu bewerten.
Baufortschrittskontrolle und Abrechnung
Die Herausforderung für die Baufortschrittskontrolle und Abrechnung besteht darin, sämtliche unterschiedlichen Informationen im Modell – entsprechend der jeweiligen Anwendungsfälle – zu erfassen. Damit auch die für die Baufortschrittskontrolle und Abrechnung Verantwortlichen ihre Daten in das Planungsmodell einfügen können, führten wir eine Projektplattform ein, über welche weitere Informationen in die Modelle der Planer eingefügt werden konnten. Diese Plattform benötigt keine zusätzliche Software – die Informationen können direkt über Eingabemasken online eingepflegt und Freigabe- sowie Produktionsstatus der Bauteile farblich visualisiert werden. Nachdem die Montagetermine der Bauteile von der Bauleitung ins Modell eingetragen sind, kann umgehend der Anteil der fertiggestellten Betonmengen angezeigt und zur Abrechnung ausgewertet werden.