Ostsee 2100

Welche Folgen hat der Klimawandel für die Küstenregion Schleswig-Holsteins? Sind die Gemeinden auf Starkwetterereignisse vorbereitet und können sie die Auswirkungen auf die touristische Infrastruktur finanziell stemmen?


Der Ende Februar vorgestellte Sachstandsbericht des Weltklimarates lässt keinen Zweifel: Sturmfluten und Hochwasser werden zunehmen und zu (weiteren) Schäden an der touristischen Infrastruktur im unmittelbaren Küstenbereich, seinen Stränden und Dünenlandschaften führen. Jüngste Erfahrungen sammelte Schleswig-Holstein bei den Sturmfluten in den Jahren 2017 und 2019. Dabei zeigte sich, dass die betroffenen Gemeinden die kostenintensiven Schäden nur mit Soforthilfen des Landes tragen konnten.

 

 

Das soll sich ändern

 

Anstelle von Nothilfen will das Land vorausschauend planen und sich konzeptionell auf die zu erwartenden Veränderungen vorbereiten.
Vor diesem Hintergrund hat das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein eine systematische Bestandsanalyse der öffentlichen touristischen Infrastruktur an der Ostseeküste und ihrer Resilienz gegenüber außergewöhnlichen Wetterlagen beauftragt.


Am Beispiel von drei Modellregionen sollen im Projekt „Ostsee 2100“ folgende Punkte geklärt werden:

  • Status Quo: In welchem Zustand befindet sich die derzeitige touristische Infrastruktur?
  • Resilienz: Wie sind die Gemeinden gegen zukünftige Starkwetterereignisse, vor allem Sturmfluten und dem prognostizierten Meeresspiegelanstieg, gewappnet?
  • Handlungsempfehlung: Was muss getan werden, um die touristische Infrastruktur unter den erwarteten Belastungen zu erhalten und ggf. weiter auszubauen?

Gemeinsam mit drei weiteren auf Ihrem jeweiligen Gebiet erfahrenen Unternehmen, arbeitet Trebes an der Beantwortung dieser Fragen. Die Federführung des Projektkonsortiums hat das Institut für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa (NIT).

 

 

Projektkonsortium „Ostsee 2100“

  • Ingenieurteam Trebes GmbH & Co. KG, Kiel (W. Grawe, J. Trautmann): Untersuchung der Auswirkungen von Belastungswerten auf die Bauwerke, Zustandsbewertung der Bauwerke
  • Institut für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa GmbH (NIT, Dr. D. Schmücker, W. Günther): Bestandserhebung der touristischen Infrastruktur sowie der touristischen Einrichtungen des Gemeingebrauchs, GIS
  • Umsetzung/Kartenerstellung, (Ökonomische) Bewertung der Ergebnisse zur Resilienz, Ableitung von Handlungsempfehlungen
  • TUTECH INNOVATION GmbH, Hamburg (Prof. Dr. P. Froehle, Dr. E. Nehlsen): Ermittlung von Veränderungswerten, Ermittlung von Belastungswerten an Bauwerken
  • Büro für Umwelt und Küste, Kiel, Dr. K. Ahrendt: Untersuchung von Auswirkungen der Veränderungen auf Strände und Wege und sonstige Infrastruktur in der Fläche, Übertragung der Ergebnisse aus den morphologischen Projektionen in die Fläche

 

 

Zwei Teile – ein Ganzes

 

Dieses Projekt ist Teil der Strategie Ostseeküste 2100. Ein zweites Teilprojekt zur Hydrodynamik und Morphodynamik der Ostseeküste Schleswig-Holsteins wird von der CAU Kiel (Professor Christian Winter) und der TU HH (Professor Peter Fröhle) durchgeführt.